Bewerbe
Feuerwehrleistungsbewerbe sind Wettbewerbe oder Wettkämpfe innerhalb der österreichischen Feuerwehrorganisationen, die einerseits zur sportlichen Ertüchtigung, andererseits zur Übung und Festigung von in der Feuerwehr üblichen Handgriffen dient. Dazu gibt es verschiedenste Bewerbsarten in den einzelnen Bundesländern.
Je nach dem Ausbildungsziel werden die Wettbewerbe vorrangig nach der erzielten Zeit oder vorrangig nach der Genauigkeit beim Arbeiten durchgeführt. Die Bewertung erfolgt dann entsprechend nach Sekunden oder mit Gut- bzw. Minuspunkten. Es kann auch das Alter mit Punktebewertung mit in das Ergebnis einfließen, so dass auch ältere Teilnehmer zur Teilnahme motiviert und nicht benachteiligt werden.
Je nach Bewerb gibt es für die Sieger Pokale oder für die Teilnehmer, die ein bestimmtes Limit erreichen Abzeichen.
Funkleistungsbewerb
Bei diesem Bewerb sind die verschiedenen Funkmeldungen zu bestimmten Ereignissen zu erstellen. Auch ein gewisses Grundwissen über die Funktechnik ist dazu notwendig. Auch Kenntnisse in der Kartenkunde sind zu beweisen. Der Bewerb soll auch die im Feuerwehrfunk notwendige Funkdisziplin fördern. Diesen Einzelbewerb gibt es nur auf Länder-, nicht aber auf Bundesebene.
Ausbildungsprüfung Technischer Einsatz
Dieser Bewerb ist relativ jung, und kein Bewerb im eigentlichen Sinne, sondern eine sogenannte Ausbildungsprüfung, da es hier weder Punkte noch eine Reihung gibt. Das Hauptaugenmerk liegt nicht auf schnellem, sondern richtigen Arbeiten - natürlich innerhalb einer festgelegten Zeitspanne. Die Ausbildungsprüfung wird in der einzelnen Feuerwehr durchgeführt und kann dadurch an die jeweils vorhandene Ausrüstung angepasst werden. Notwendig sind dazu ein Tank- oder Rüstlöschfahrzeug und ein Löschfahrzeug. Es muss alles für einen technischen Einsatz bei einem Verkehrsunfall aufgebaut werden, beginnend von der Absperrung über die Beleuchtung des Einsatzortes, dem notwendigen Brandschutz bis zum Vorgehen mit dem Hydraulischen Bergegerät beim Unfallfahrzeug. Beobachtet wird der Bewerb von Bewertern aus anderen Feuerwehren. Ziel ist nicht die Geschwindigkeit, sondern die Genauigkeit. Im Gegenteil, es darf eine bestimmte Mindestzeit nicht unterschritten werden.
Diese Ausbildungsprüfung gibt es in Bronze, Silber und Gold, wobei die Kameraden bei Bronze jeweils ihre Funktion in der Gruppe vorher kennen und bei Silber durch das Los bestimmt werden. Bei Gold sind außerdem noch theoretische Fragen von jedem Kameraden zu beantworten.
Um auch kleineren Feuerwehren, die nur über ein Fahrzeug verfügen, die Abwicklung zu ermöglichen, können auch zwei Feuerwehren zusammenarbeiten. Dementsprechend kann auch die Gruppe aus Mitgliedern beider Feuerwehren bestehen. Der Bewerb wird auf der Ebene einer der antretenden Feuerwehren abgehalten. Die Bewerter sind meist aus dem eigenen Bezirk, werden aber vom Landesfeuerwehrverband ausgebildet und ernannt.
Ausbildungsprüfung Löscheinsatz
Die Ausbildungsprüfung Löscheinsatz wurde erstmals 2005 eingeführt und ist das branddienstliche Analogon zur Ausbildungsprüfung Technischer Einsatz. Hierbei muss eine Löschgruppe richtig absichern können, die Wasserversorgung herstellen, um anschließend einen Zimmerbrand unter schwerem Atemschutz zu bekämpfen. Weiter müssen eine Reihe von Theorie- und Praxisfragen zu den Themen Leinen und Knoten, Führungsverfahren und Erste Hilfe beantwortet werden.
Auch für diese Ausbildungsprüfung gibt es die Disziplinen Bronze, Silber und Gold.
Diese Ausbildungsprüfung wird ähnlich der Technischen auf der Ebene einer oder mehrerer Feuerwehr abgehalten.
Atemschutzleistungswettbewerb
Bei diesem Bewerb geht es darum den Umgang und die Vorgehensweise mit einem schweren Atemschutzgerät zu perfektionieren.
Der Bewerb besteht aus mehreren Stationen die je nach Stufe (Bronze, Silber und Gold) verschiedene Schwierigkeitsgrade und weitere Aufgaben enthalten.
Die erste Station ist ein schriftlicher Test der das theoretische Wissen überprüfen soll.
Bei der zweiten Station geht es darum sich, mit gegenseitiger Hilfe, richtig anzuziehen (Pressluftatmer, Maske usw.) und anschließend die Dichtheitsprüfung gemeinsam zu absolvieren.
Anschließend kommt man zur 3. Station. Hier wird eine Menschenrettung vorgenommen. Das Opfer muss gerettet werden und in die stabile Seitenlage gebracht werden.
Bei der vierten Station wird ein Innenangriff durchgeführt, der gewissen Verhaltensregeln (Türöffnungen usw.) folgen soll.
Bei der 5. und letzten Station muss das Atemschutzgerät aufgerüstet und überprüft werden.
Bei den Stufen Silber und Gold werden die Zeitvorgaben verkürzt sowie die Positionen per Los entschieden. Es kommen auch mehr Fragen und weitere Aufgaben wie Atemschutzüberwachung und Funk hinzu.
Dieser Bewerb ist sehr hilfreich, da das Verhalten und bestimmte Vorgänge trainiert werden die sehr wichtig für den sicheren Ablauf eines Atemschutzeinsatzes sind.
Feuerwehrjugendbewerbe
Auch bei der Feuerwehrjugend gibt es eine Reihe an Bewerben und Wissensstandüberprüfungen. Für jede erfolgreiche Teilnahme an einem Bewerb oder einer Wissensstandüberprüfung gibt es ein Abzeichen. Grundsätzlich dabei wird zwischen Bewerben der 10- und 11-jährigen sowie der zwischen 12- und 15-jährigen unterschieden. Eine weitere Unterscheidung ist die Ebene (Bezirk, Land, Bund).
In allen Bundesländern gibt es den Bewerb um das Feuerwehrjugendleistungsabzeichen. Der Feuerwehrjugendleistungsbewerb wird nach bundesweit einheitlichen Bestimmungen (Fachschriftenheft Nr. 4) durchgeführt. Es werden Abschnitts-, Bezirks-, Landes- und Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerbe durchgeführt.
Dabei muss eine Gruppe (9 Bewerbsteilnehmer) zwei Disziplinen bewältigen. In der Disziplin „Hindernisbahn“ müssen die Bewerbsteilnehmer verschiedene Hindernisse bewältigen und dabei eine Löschleitung verlegen und einen Löschangriff mittels Kübelspritze durchführen. Außerdem ist Geräte- und Knotenkunde gefragt. Die zweite Disziplin ist der 400 m-Staffellauf bei dem ein Strahlrohr von Bewerbsteilnehmer zu Bewerbsteilnehmer weitergegeben wird und dabei verschiedene Hindernisse bewältigt werden müssen.
Das Feuerwehrjugendleistungsabzeichen gelangt ausschließlich bei den Landes- und Bundesfeuerwehrjugendleistungsbewerben zur Verleihung. Der Bewerb auf Landesebene dient als Qualifikation für den Bundesbewerb, welcher alle zwei Jahre durchgeführt wird. Dieser wiederum dient für die Qualifikation zu den internationalen Jugendfeuerwehrwettbewerben, welche vom CTIF veranstaltet werden und ebenfalls alle zwei Jahre stattfinden.
In den Bundesländern gibt es verschiedene Wissensstandüberprüfungen. Der Wissenstest wird in allen Bundesländern durchgeführt, jedoch nach unterschiedlichen Bestimmungen.
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